Übersicht

Von der frühen Jungsteinzeit (5000-2500 v. Chr.) über die Bronzezeit (ca. 2000-1200 v. Chr.) und Hallstattzeit (ca. 800-450 v. Chr.) bis ins frühe Mittelalter reichen die Siedlungsspuren in der Gemeinde. Funde und zahlreiche Grabhügel in der Umgebung lassen darauf schließen, dass der Raum Wolnzach auch in der sogenannten vorgeschichtlichen Zeit relativ stark besiedelt war.

Von der frühen Jungsteinzeit (5000-2500 v. Chr.) über die Bronzezeit (ca. 2000-1200 v. Chr.) und Hallstattzeit (ca. 800-450 v. Chr.) bis ins frühe Mittelalter reichen die Siedlungsspuren in der Gemeinde. Funde und zahlreiche Grabhügel in der Umgebung lassen darauf schließen, dass der Raum Wolnzach auch in der sogenannten vorgeschichtlichen Zeit relativ stark besiedelt war. 

Wolnzach
Entstanden aus Wolamotesaha. Erklärung: Wolamot (Wohlmut) = Name des vermutlichen Gründers, -aha = keltisches Wort für Ache, Bach. 

4500-3900 v. Chr.
Siedlung der Münchshöfener Kultur am heutigen Marienplatz. Im Jahr 2013 Siedlungsfund: Vorratskammern mit Keramikgefäßen. 

um 800 n. Chr.
Erbauung der Pfarrkirche, vergrößert um 1080 im romanischen, um 1408 im gotischen und um 1717 im barocken Stil, 1912 Erweiterung mit 2 Seitenschiffen und 2 Jochen in der Länge sowie der Erhöhung des Turmes mit Aufsatz einer Doppelzwiebel. 

814
Gutsbsitzer Pietto vermacht ein Drittel seiner Wolnzacher Güter dem Mariendom in Freising. 

910
Zwei Söhne des Wolnzacher Ritters Gotescalch werden Mönche im Kloster St. Emmeram in Regensburg. 

954
Invasion der Ungarn, Wolnzach wird total vernichtet. 

um 1000
Das Geschlecht der Hoholt-Pilgrim wird erstmals urkundlich erwähnt; vermutlich eine Familie aus der karolingischen Reichsaristokratie. 

1008
Kaiser Heinrich II. siedelt gefangene Wenden in der Hallertau an. -winden Orte (z. B. Lohwinden) entstehen. 

1100
Hoholt I. baut die alte Fliehburg am Wolnzach-Bach zu einer Wehrburg um. 

1150
In den Urkunden der Grafen von Scheyern taucht Wolnzach als „forum" = Markt auf. 

1266
Heinrich I. von Preysing ehelicht Agnes, die Erbtochter der Hoholt. Er begleitet Konradin auf seinem Feldzug nach Italien. Unter den Preysingern wird die Wehrburg zu einem Schloss umgebaut.

1370
Das Wolnzacher Wappen erscheint erstmals in einem Siegel. 

1381
Gründung der Alterbrauerei, der ältesten der sieben ehemaligen Brauereien Wolnzachs.

1438
Die verschuldeten Preysinger verkaufen das Schloss an Herzog Albrecht III. von Bayern (Agnes Bernauer) und erhalten es als Lehen zurück. 

1465
Kaiser Friedrich III. verleiht Hans von Preysing zu Wolnzach die Reichsfreiheit und das Recht des hohen Adels mit rotem Wachs zu siegeln. 

1482
Herzog Georg der Reiche von Landshut übernimmt nach dem Aussterben der Wolnzacher Preysinger die Veste Wolnzach und setzt zur Verwaltung Pfleger ein. 

1505
Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg wird Wolnzach dem oberbayerischen Herzog Albrecht V. zugeschlagen. 

1536
Schloss und Herrschaft werden an die Familie Schad von Mittelbibrach verpfändet. 

1584
Herzog Wilhem V. verkauft Kasten und Gericht Wolnzach an seinen Kanzler Christoph von Elsenheim.

1632
30-jähriger Krieg: Die Schweden brennen Schloss und Markt Wolnzach nieder. 

1695-1700
Das Elsenheimer Wasserschloss wird erbaut. 

1725
Durch das Aussterben der Elsenheimer fällt das Wasserschloss an Kurfürst Karl Albrecht, den späteren Kaiser Karl VII., mit der Bedingung in Wolnzach ein Kapuzinerkloster errichten zu lassen. 

1727
Einweihung des Kapuzinerklosters. 

1743
Österreichischer Erbfolgekrieg: Kaiser Karl VII. Albrecht berät sich im Wolnzacher Schloss mit seinen Feldherrn. 

1771
Altes Rathaus (mit Arrestlokal) wird nach dem großen Marktbrand erbaut. 

1783
Herrschaftliche Schlossbrauerei stellt Betrieb ein und verkauft Einrichtung. 

1796
Französische Revolutionstruppen liefern sich Gefechte mit den Kaiserlich-Österreichischen und besetzen Wolnzach. 

1802
Säkularisation, das Kapuzinerkloster wird aufgelöst.

1812
Nachdem schon 1803 das Kapuzinerkloster verkauft und 1805 abgerissen wurde, widerfährt dasselbe Schicksal auch dem Wolnzacher Schloss.

1834
Nach der Verteilung der Gemeindegründe an Bauern am Anfang des Jahrhunderts nimmt der Hopfenanbau einen nennenswerten Aufschwung. Wolnzach führt als erste Siegelgemeinde der Hallertau das Hopfensiegel ein. 

1854
Einweihung des neuerbauten Krankenhauses im Schlosshof. 

1859
Wolnzach erhält als erster Ort der Hallertau ein Straßenpflaster. 

1864
Abbruch der Kirchenläden mit Brothaus an der Friedhofmauer. 

1865
Errichtung der Mariensäule. 

1867
Knabenschule erbaut. 

1879
Das neue Rathaus am Marktplatz wird erbaut. 

1886
Mädchenschule und „Kinderbewahranstalt“ wird im angekauftem Anwesen von Pius Hammerschmid erbaut, und vom Orden der Armen Schulschwestern geführt. 

1886
Bau der ersten und größten Hopfenpräparieranstalt der Hallertau. 

1891
Neues Krankenhaus am Stieglberg erbaut. 

1891
Altes Krankenhaus im Schlosshof wird Gendarmerie Station. (Bis 1960)

1894
Armenhaus wegen Bau der Eisenbahn abgerissen. 

1894/95
Die Lokalbahn nach Wolnzach und Mainburg wird eröffnet. 

1911
Neubau des Pfarrhofes in der Preysingstraße. 

1912
Die Pfarrkirche wird erweitert und der Spitzturm durch einen Doppelzwiebelturm ersetzt. 

1927/31
Verlegung und Regulierung des Wolnzachbetts. 

1937/39
Mit dem Bau der Autobahn Richtung Regensburg wird begonnen. 

1945
Amerikanische Soldaten marschieren nach kurzem Beschuss in Wolnzach ein. 

1949
Gründung der Wohnungsbaugenossenschaft zur Linderung der Wohnungsnot. 

1954
Autobahn Wolnzach-Mainburg wird eröffnet. 

1955
Alle Straßen im Markt erhalten neue Namen und Hausnummern. 

1960
Auflösung der Gendarmerie-Station im Schlosshof und Verlegung nach Geisenfeld. 

1965
Landschulreform: Mit dem Bau von Haupt- und Grundschule wird begonnen. 

1966+1973
Verbrüderung (Partnerschaft) mit der belgischen Stadt Poperinge. 

1969
Einstellung des Personenzugverkehrs. 

1971
Mallersdorfer Krankenschwestern werden vom Krankenhaus am Stieglberg abgezogen. 

1971
Gebietsreform I: Burgstall, Gebrontshausen mit Jebertshausen, Gosseltshausen, Haushausen, Königsfeld und Niederlauterbach werden eingemeindet. 

1973
Einstufung des Marktes Wolnzach zum Unterzentrum.

1978
Gebietsreform II: Eschelbach, Geroldshausen, Larsbach und Oberlauterbach werden eingemeindet.

1979
Mädchenschule wird abgebrochen. 

1980/82
Umbau der alten Knabenschule zum „Haus des Marktes". 

1984
Einstellung des Krankenhausbetriebes am Stieglberg. 

1984
Gründung des Fördervereins „Deutsches Hopfenmuseum". 

1986
Die Auflösung ihrer Wolnzacher Filiale beendet das genau hundertjährige Wirken der Armen Schulschwestern. 

1988
Einweihung des neuerbauten BRK-Seniorenheimes an Stelle des alten Krankenhauses am Stieglberg. 

1992
Das Bayerische Kultusministerium erteilt die Genehmigung zur Errichtung eines Gymnasiums in Wolnzach. 

1993
Alterbräu, Wolnzachs letzte Traditionsbrauerei schließt. 

1994/95
Bau des neuen Feuerwehr-Gerätehauses an der Preysingstraße. 

1998
Fertigstellung und Bezug des neuen Gymnasiums am Sportweg. 

1998
Letzter Wolnzacher Milcherzeuger stellt Betrieb ein. 

1998
Inbetriebnahme des Biomasse-Heizkraftwerks an der Anton-Dost-Straße (damals Sportweg). 

1999
Gründung der „Wolnzacher Bürgerbräu AG". 

2001
Beschluss, Maßnahmen zur Hochwasserfreilegung der Wolnzach durchzuführen. 

2005
Eröffnung des Deutschen Hopfenmuseums. 

2007
Abriss der gemeindlichen Hopfenhallen. 

2014
Insolvenz der „Wolnzacher Bürgerbräu AG“.


AD 2015
Historischer Cirkel Wolnzach